Ein Baby schreit, um die Aufmerksamkeit der Eltern auf sich zu ziehen. Viele andere Kommunikationsmöglichkeiten hat es noch nicht. Außerdem ist das Schreien meist sehr effektiv: Es gibt nur wenige Eltern, die sich nicht aus der Ruhe bringen lassen, wenn ihr Kind weint! Und das ist natürlich auch richtig so, denn ein Baby weint nicht ohne Grund.
Kommunikation
Warum schreit ein Baby? Manchmal schreit es, weil es Hunger hat, ein andermal leidet es vielleicht an Darmkrämpfen oder hat eine schmutzige Windel. Manchmal schreit ein Kind auch, weil es müde geworden ist von den vielen neuen Eindrücken des Tages oder weil es sich nach Geborgenheit sehnt. Innerhalb weniger Wochen werden die festen Bezugspersonen des Babys seine verschiedenen Arten zu schreien voneinander unterscheiden können und auch andere Zeichen stets besser erkennen und deuten lernen. Wenn ein Baby sich z.B. an die Ohren fasst, heißt das, dass es müde ist und Schlaf braucht. Auch Reiben in den Augen, quengeliges Weinen oder gähnen sind Anzeichen von Müdigkeit. Steckt Dein Baby seinen Finger in den Mund und sabbert häufig? Wahrscheinlich zahnt es dann.
Eindrücke und Überreizung
Ein neugeborenes Baby ist wie ein Schwamm; es nimmt alles auf, was es hört, fühlt und sieht. All das zu verarbeiten, ist noch sehr schwierig für das Kind. Es muss erst noch lernen, die neuen Eindrücke zu kanalisieren. Es ist daher Deine Aufgabe, dafür zu sorgen, dass das Baby nicht zu viel auf einmal verarbeiten muss. Du solltest einen festen Tagesrhythmus einhalten, sodass das Kind sich darauf einstellen kann, was als nächstes passieren oder nicht passieren wird.
Tagebuch führen
Gelingt es Dir nicht, die verschiedenen Zeichen Deines Babys auseinanderzuhalten und verstehst Du nicht, was Dein Baby Dir sagen will? Dann empfiehlt es sich, ein Tagebuch zu führen, in dem Du genau notierst, zu welchen Zeiten und wie lange Dein Baby schreit und ob es leise oder laut weint. Schreibe auch die Schlaf- und Esszeiten des Kindes auf und mache Notizen über alles, was hilfreich dabei war, Dein Kind zu beruhigen. Vielleicht kannst Du mit Hilfe dieser Aufzeichnungen ein bestimmtes Verhaltensmuster erkennen.
Wie kann ich mein Kind beruhigen?
Wie schon gesagt, ein Baby schreit niemals ohne Grund. Vergewissere Dich immer zuallererst, dass nichts „Besonderes“ vorliegt, also dass Dein Kind keine Schmerzen hat oder krank ist, eine schmutzige Windel hat, schwitzt oder friert, etc.
Aber auch in solchen Situationen, in denen keine direkte Ursache zu finden ist, solltest Du natürlich versuchen, Deinen Schatz zu trösten. Kümmere Dich um Dein Baby und nimm es auf den Arm, wenn es schreit. Das stärkt das Band zwischen Dir und Deinem Baby. Das Kind bekommt so mehr Selbstvertrauen. Es scheint sogar so zu sein, dass Babys, die häufiger getröstet werden, später weniger schnell schreien.
Trösten
Wie Du Deinen Schatz am Besten trösten können, musst Du selbst ausprobieren. Das Kind hochnehmen, dicht an die Brust halten, sodass es Deinen Herzschlag spüren kann, ein bisschen hin- und herlaufen oder das Kind in den Armen wiegen, leise ein Lied singen, ihm einen Schnuller oder den Daumen zum Lutschen in den Mund stecken. Viele Babys finden es angenehm, in einer bestimmten Haltung dicht am Körper der Mutter zu liegen (in einem Tragtuch z.B. oder mit dem Bauch flach auf Deinem Arm aufliegend).
Verlasse Dich auf Deinen gesunden Menschenverstand. Es ist kein Problem, wenn Dein Kind einmal eine kurze Zeitlang weint. Viele Kinder "brauchen" das Weinen sogar, um gut einschlafen zu können. Eine „Schreistunde“ am späten Nachmittag oder frühen Abend ist ganz normal. Auf diese Weise verarbeitet Dein Kind einen ereignisreichen Tag und kann etwas „Dampf ablassen“. Sobald das Schreien aber länger andauert als ein paar Minuten oder Du merkst, dass Dein Kind immer heftiger schreit und völlig aus der Fassung gerät, solltest Du zu Deinem Kind gehen, um es zu trösten.
Versuche Deinen Schatz zu beruhigen, indem Du selbst die Ruhe bewahrst. Ein nervöses oder irritiertes Elternteil, das alles denkbare ausprobiert, um das Baby ruhig zu stellen, erzielt damit häufig gerade den gegenteiligen Effekt.
Pucken
Hat Dein Baby Einschlafprobleme? Vielleicht hilft es, wenn Du Dein Baby puckst. Manchmal halten sich Babys durch ihre unruhigen und wilden Bewegungen, wie das Umsichschlagen mit den Armen, selbst vom Schlafen ab. Diese Ruhelosigkeit und das zugehörige Geschrei beginnt meist zwischen der vierten und achten Lebenswoche (mitunter auch schon früher). Das ist der Moment, wo Babys anfangen, unwillkürliche Bewegungen zu machen, Reflexe, die typisch sind für Neugeborene. Z.B. der „MORO“-Reflex, auch „Schreckreflex“ genannt.
Um diese unkontrollierten Bewegungen in den Griff zu bekommen, hat sich das Pucken seit vielen Jahren als probates Mittel bewährt. Wenn das Kind in Tücher eingewickelt und hierdurch in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird, erweckt dies ein Gefühl der Geborgenheit und Sicherheit. Das Kind wird hierdurch ruhiger. Außerdem sorgt das Einschränken der Bewegungsfreiheit dafür, dass das Kind im Schlaf nicht allzu wild mit den Armen um sich schlagen kann und hierdurch in der Nacht aufwacht.
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Verlangen nach Haut / Tragen
Nach neun Monaten der Wärme und Geborgenheit im Mutterleib, ist die Geburt für das Baby ein jäher Übergang in ein neues Leben. Kleine Babys brauchen daher noch viel Körperkontakt. Babys, die dicht am Bauch getragen werden, genießen diesen direkten Körperkontakt sichtlich. Sie spüren die Körperwärme, hören den Herzschlag der Mama oder des Papas und riechen den vertrauten Körpergeruch – für das Neugeborene, aber auch noch für Säuglinge und sogar Kleinkinder eine ideale Ausgangslage, um die Welt zu entdecken. Tragetücher oder Babytragen eignen sich hierfür ideal.
Schreibaby
Meist schreien Babys in den ersten 2 Lebensmonaten am häufigsten, da sie in dieser Zeit am häufigsten Probleme mit den berühmten Darmkrämpfen haben. Alle Babys schreien, aber manche häufiger als andere. Von einem Schreibaby spricht man dann, wenn ein Baby mehr als drei Tage in der Woche je drei Stunden am Tag schreit, und das mindestens drei Wochen hintereinander. Wenn Dein Kind extrem viel schreit oder nicht zu beruhigen ist und Du die Situation nicht mehr in den Griff bekommst oder den Eindruck hast, dass mit der Gesundheit Deines Kindes etwas nicht stimmt, solltest Du Dich an einen Kinderarzt- oder Ärztin oder eine Beratungsstelle wenden. Bei 10% aller Schreikinder liegt eine deutliche Ursache vor, wie z.B. eine nicht gut funktionierende Magenklappe oder eine zu hohe Dosis Stresshormone infolge einer schwierigen Schwangerschaft oder Geburt.
Egal ob eine medizinische Ursache vorliegt oder nicht, es ist in jedem Fall ratsam, einem Schreikind soviel Ruhe und Regelmäßigkeit wie möglich zu bieten. Von dem ganzen Geschrei wird das Kind selbst auch sehr müde, was wiederum dazu führt, dass es noch schneller zu weinen beginnt.