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Stillen. Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht...

Stillen. Nehmt Euch die Zeit, die Ihr braucht...

Wenn Du schwanger bist oder schwanger werden willst, ergibt sich die große Frage: Werde ich stillen oder nicht? Einige damit verbundene Fragen sind, ob Flaschennahrung gleichermaßen gut ist wie das Stillen, ob Du für zwei essen musst, wenn Du Dein Baby stillst, etc.

Als allererstes muss gesagt werden, dass das Stillen sicher und zuverlässig ist. Es steht jederzeit zur Verfügung, produziert keinen Abfall, die Milch kommt in der richtigen Temperatur und verbessert das Bündnis zwischen Mama und ihrem Kind. Muttermilch ist also eigentlich das Beste was es gibt. Sie beinhaltet alle Nährstoffe, die das Kind in den ersten Monaten braucht.

Die Muttermilch versorgt ein Baby mit allen wichtigen Nährstoffen. Das steht außer Frage. Doch jede Mutter sollte selbst entscheiden, ob sie ihr Kind stillen möchte oder nicht. In diesem Beitrag informieren wir Euch über die Vorteile des Stillens sowie über weitere wissenswerte Dinge rund um das Thema.

Alles auf einen Blick

  • Ob Du Dein Baby stillst, liegt voll und ganz bei Dir. Tausche Dich gerne mit Deiner Hebamme zu dem Thema aus, falls Zweifel bestehen.
  • Muttermilch trägt zu einer gesunden Entwicklung des Babys bei, da die sie auf den Nährstoffbedarf eines Säuglings abgestimmt ist. Eine ausgewogene Ernährung ist dabei empfehlenswert.
  • Experten empfehlen eine Stillzeit von mindestens 4-6 Monaten bis hin zu einem Jahr. Wer möchte, kann sein Kind natürlich auch noch länger stillen.
  • Vergiss nie: Es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen. Nimm Dir die Zeit, die Du und Dein Schatz brauchen und genießt die innigen und wunderschönen Momente zu zweit.

Solltest Du Dein Baby stillen?

Die Entscheidung ein Baby zu stillen liegt erstmal nur bei der Mutter. Denn auch diese muss sich Wohl dabei fühlen. Da bewiesen ist, dass die Muttermilch die beste Form der Ernährung für einen Säugling darstellt, besteht oft ein gewisser gesellschaftlicher Druck das Baby zu stillen. Einige Mütter fühlen sich allerdings unwohl dabei oder haben Schwierigkeiten ihr Baby zu stillen. Das ist nicht schlimm, da das Unwohlsein nur Stress für die Mutter und somit auch für das Baby bedeuten könnte. Es gibt auch Mütter, die ihr Baby nur teilweise oder gar nicht stillen, weil sie beispielsweise nicht in der Lage dazu sind Milch zu produzieren. Heutzutage gibt es aber auch andere Möglichkeiten sein Baby zu ernähren. Beispielsweise kann Muttermilch abgepumpt oder auch das Fläschchen mit Säuglingsnahrung gegeben werden, da dieses ebenfalls alle notwendigen Nährstoffe enthält.

Hebammentipp: Auch bei Zweifeln, dann sprecht mit Eurer Hebamme darüber. Gemeinsam könnt Ihr einen Weg finden, der zu Dir passt. Auch wenn Du Dich gegen das Stillen entscheiden solltest, wäre es super direkt nach der Geburt einmalig im Kreißsaal das Kolostrum – die erste Vormilch, die besonders viele Abwehrstoffe enthält - zu füttern.

emma & noah Stillkissen

Vorteile

Wenn sich eine Mama dazu entscheidet zu stillen, kann sie damit zu einer gesunden Entwicklung des Babys beitragen, da die Muttermilch exakt auf den Nährstoffbedarf eines Säuglings abgestimmt ist. Sie enthält alle für das Baby wichtigen Nährstoffe wie Eiweiß, Fette, Vitamine, Abwehrstoffe und Milchzucker und schützt somit unter anderem vor Krankheiten. Die Zusammensetzung der Muttermilch passt sich an das Alter des Kindes an. Für ein Neugeborenes ist die Zusammensetzung der Muttermilch anders als für ein Kind, das sechs Monate alt ist. Die Bedürfnisse des Kindes werden automatisch berücksichtigt. Weitere Vorteile sind:

  • Zusammensetzung der Milch beugt Blähungen und Verstopfungen vor
  • Schutz vor Chronischen Krankheiten und Allergien
  • Mutter-Kind-Bindung wird gestärkt
  • Beschleunigte Rückbildung der Gebärmutter
  • Fördert die Wundheilung nach der Geburt
  • Hormone sorgen für Entspannung und Glücksgefühle
  • Reduziert das Brustkrebsrisiko
  • Stillen schont die Umwelt
  • Stillen ist super praktisch: immer dabei, sauber verpackt, perfekt temperiert.

Aufgrund all dieser Vorteile empfehlen Experten eine Stillzeit von mindestens 4-6 Monaten bis hin zu einem Jahr. Wer möchte, kann sein Kind natürlich auch noch länger stillen (bis ins zweite Lebensjahr hinein). Es bietet aber noch weitere Vorteile: ein Kind, das gestillt worden ist, leidet weniger an Allergien und hat oft ein besseres Immunsystem. Außerdem gibt es noch eine Reihe weiterer Vorteile für das Kind, aber auch für die Mutter ist das Stillen vorteilhaft.

Erfolgreiches Stillen

Auch wenn das Stillen ein natürlicher Prozess ist, bedarf es einige Zeit an Übung. Fast jede Frau, die bereits ein Kind gestillt hat weiß, dass der Anfang schwer bzw. kompliziert sein kann. Aber es ist ja schließlich noch nie ein Profi vom Himmel gefallen. Hebammen oder Stillberatungen sind bei der Vorbereitung der richtige Ansprechpartner und erklären beispielsweise, wie das Baby richtig angelegt wird, damit es nicht zu Stillproblemen kommt.

Hebammentipp: Stillen ist wie Walzer tanzen lernen: Beide Partner wissen grundsätzlich, was sie machen müssen, aber beide müssen sich erstmal aufeinander einstellen. Gebt euch einfach Zeit zum Üben, dann ist es wunderschön.

Jede Stillmahlzeit sollte mit einer anderen Brust begonnen werden, damit diese besser geleert werden und somit die Milchproduktion angeregt wird. Außerdem sollte das Baby angelegt werden, sobald es nach der Brust verlangt. Durch häufiges Anlegen wird die Milchproduktion angeregt. Wenn Ihr also das Gefühl haben solltet, dass zu wenig Milch produziert wird, könnt ihr Euer Baby häufiger anlegen, denn die Milchproduktion passt sich an und wird dadurch angeregt.

Unser letzter Tipp ist, dass Ihr Euch Ruhe für das Stillen nehmen solltet. Genießt die innigen Momente mit Eurem Baby, gebt Euch Zeit und baut langsam eine unbezahlbare Mutter-Kind-Bindung zueinander auf.

Wie viel solltest Du während der Stillzeit essen?

Während der Schwangerschaft hast Du genug Fettreserven angelegt, so dass es reicht, wenn Du je nach Bedarf isst. Du solltest jedoch etwas mehr essen als vor der Schwangerschaft, da Du jetzt etwas mehr Energie verbrauchst. Für das Trinken gilt dasselbe. Trinke je nach Bedarf, aber mindestens 1,5 Liter pro Tag. Es ist wichtig zu wissen, dass die Muttermilch Spuren von dem beinhaltet, was Du gegessen und getrunken hast. Daher haben wir hier nochmal einige Informationen rund um die Ernährung für Dich gesammelt.

Ernährung während der Stillzeit

Viele Frauen sind sich unsicher, ob sie während der Stillzeit alles essen und trinken dürfen. Vorweg können wir Dir bereits verraten, dass es keinen Ernährungsplan oder ähnliches gibt. Dennoch sollte eine Mutter ein paar Dinge beim Stillen berücksichtigen.

Es wird eine abwechslungsreiche Ernährung empfohlen, da alle wichtigen Nährstoffe durch die Muttermilch zum Baby gelangen. Viel frisches Obst und Gemüse sorgen dafür, dass Mutter und Baby alle wichtigen Vitamine zu sich nehmen. Allerdings sollte dieses gut abgewaschen werden, damit keine Schadstoffe in den Körper gelangen. Außerdem sind Vollkornprodukte und hin und wieder Fleisch und Fisch gut für den Eiweißhaushalt. Veganerinnen wird empfohlen sich von einem Arzt beraten zu lassen, da sie Vitamin B12 ergänzen sollten, welches normalerweise in tierischen Lebensmitteln steckt.

Der Konsum von Kaffee und schwarzem Tee ist grundsätzlich erlaubt. Jedoch sollten nicht mehr als zwei Tassen pro Tag getrunken werden, da das Baby durch den Koffein unruhig werden kann. Von Alkohol und Nikotin wird vollständig abgeraten.

Ob das Baby etwas aus der Ernährung der Mutter nicht verträgt, kann man häufig an Reaktionen des Babys erkennen. Ein wunder Po ist zum Beispiel ein Hinweis auf eine Unverträglichkeit. Durch Beobachten des Babys beantworten sich die meisten Unklarheiten aber in den häufigsten Fällen.
Generell gilt: Geht es dir gut, geht es deinem Baby auch gut. Mit einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung macht man nie etwas falsch.

Hebammentipp: Alle Essensverbote aus der Schwangerschaft im Bezug auf z.B. rohes Fleisch und Rohmilchprodukte gelten NICHT mehr in der Stillzeit. Gönnt euch nach der Geburt ein Salamibrötchen, eine Sushiplatte oder eine leckere Burrata!

Flaschennahrung

Neben dem Stillen kannst Du Dich auch für Flaschennahrung für Dein kleines Wunder entscheiden. Bei der Herstellung von Flaschennahrung wird die Zusammensetzung der Muttermilch so gut wie möglich imitiert. Ein Vorteil der Flaschennahrung ist, dass das Kind diese von einer anderen Person bekommen kann, dadurch kann der Vater eine größere Rolle beim Thema Essen spielen. Allerdings kann auch die Muttermilch abgepumpt und im Kühlschrank oder Tiefkühlschrank aufbewahrt werden und später als Flaschennahrung gefüttert werden. Das Abpumpen der Muttermilch braucht allerdings etwas Zeit und eine gewisse Geschicklichkeit. Flaschennahrung ist auf jeden Fall eine tolle Alternative, wenn Du beispielsweise gar nicht stillen kannst oder es aus persönlichen Gründen nicht möchtest.

Schreibe Dir am besten alle Vor- und Nachteile vom Stillen und Flaschennahrung auf, um dann zu entscheiden was für Dich und Dein Baby am besten ist.

Die ersten festen Happen

Ab wann kann das Baby feste Nahrung bekommen? Das ist sehr individuell. Meistens liegt der Zeitpunkt bei ca. 6 Monaten. Das Wichtigste ist aber dabei: Beobachte Dein Kind. Es sollte Interesse für das Essen der Eltern zeigen: Es probiert zum Beispiel das Essen der Eltern festzuhalten oder Kaubewegungen zu machen. Das eine Kind mag vielleicht püriertes Essen, das andere findet weich gekochte Karotten lecker. Beobachte also gut, welche Signale das Kind sendet. Und lasse es langsam aber sicher „aus dem gemeinsamen Topf essen“.

Eure Pauline von emma & noah

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